Wie? Was? Viva lebt wieder?
Ich muss zugeben – meine spontane Assoziation mit Viva führt zum gleichnamigen Musiksender, den ich aber vor Jahren das letzte Mal angeschaut habe und der Ende 2018 eingestellt wurde, wie mir Wikipedia sagt. Hätte ich nicht gewusst. Ich bin aber auf der Suche nach etwas anderem. Wenn ich in meiner Lieblingssuchmaschine Viva eingebe, ist der Sender trotz Einstellung immer noch ganz oben auf der Trefferliste. Knapp dahinter liegt aber Viva aus Redmond – die neue Plattform von Microsoft, die zum de-facto-Standard eines Marktsegments werden soll, der mit EPX abgekürzt und als Employee Experience Program bezeichnet wird. Das möchte ich mir heute näher anschauen.
Microsoft bietet eine 30-minütige Einführung ins Thema auf der Viva-Startseite an: (https://www.microsoft.com/de-de/microsoft-viva/overview). Okay, diese 30 Minuten investiere ich. Time for the Viva Show!
Working from home or sleeping at work?
Die Einführungsfrage zum Thema Remote-Arbeit finde ich gelungen. Das hybride Arbeiten hat viele Menschen im Griff, die Grenzen zwischen Arbeitsplatz und dem Zuhause verschwimmen. Statt Fahrzeit hat man mehr Arbeitszeit zur Verfügung, reale Teams weichen virtuellen und Meetings werden zeitlich hauteng aneinander genäht, denn man muss ja nicht mehr aus Besprechungsraum Helsinki im 3. OG im Gebäude 9 in den Raum Mailand in Gebäude 1 ins Kellergeschoss. Wir verlassen eine Konferenz mit den Worten „entschuldigt, ich muss ins nächste Meeting“ und hüpfen in den nächsten virtuellen Raum, wo wir uns wieder entschuldigen und brav „Hallo“ und ein paar Worte mehr sagen. Kurz darauf schreibt dann mindestens ein Teilnehmer in den Chat, dass unser Mikrofon stummgeschaltet ist.
Dies bringt uns zurück zum Video, zum Thema Zusammenarbeit. Dies ist neben den Themen Lernen und Wohlbefinden zentraler Fokus von Viva. Die Basis bildet hier Teams, das am schnellsten wachsende und zentrale Zugpferd von Microsoft 365. Viva möchte also diese Komponenten nicht nur in eine gemeinsame Plattform bringen, sondern die Funktionaliät auch möglichst vernetzen. Denkbare Kombinationen sind also Neues lernen beim Arbeiten, von anderen Lernen beim Zusammenarbeiten, neues Wissen erschliessen durch integriertes Lernen, bei allem Arbeiten das Wohlbefinden nicht vergessen und auch mal Pause machen.
Schöne neue Welt?
Nun ja, ich denke das muss jeder für sich entscheiden (dürfen). Wenn wir mit Microsoft 365 arbeiten, weiss Microsoft einfach verdammt viel von uns. Wann wir arbeiten, was wir machen, wonach wir suchen, was wir schreiben und lesen, solange es nur in diesem virtuellen Universum passiert. Um eine Plattform wie Viva bereitstellen zu können und mit der Zeit sehr präzise Informationen an den Benutzer liefern zu können, muss sich daher einfach bewusst sein, dass Nutzungs- und Verwendungsdaten durch Microsoft analysiert werden. Dies hat in der Vergangenheit bereits die Datenschützer auf den Plan gerufen und dazu geführt, dass M365 als nicht datenschutzkonform eingestuft worden ist.
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Vier gewinnt? oder Was gehört nun zu Viva?
Im Kontext der ersten Videosequenz werden die 4 Komponenten herausgearbeitet:
Viva Connections
Der Zugriff auf interne Kommunikation und Ressourcen mittels Teams-App
Viva Insights
Die Abbildung des persönlichen Nutzerverhaltens, die Microsoft 365 Nutzer schon in Form der MyAnalytics Mails kennen lernen konnten
Viva Learning
Zur Integration von Schulungsinhalten und zur Unterstützung eines permanenten Lernprozesses, begonnen mit dem Onboarding
Viva Topics
Eine Wissensdatenbank, die zu einem bestimmten Begriff entsprechende Inhalte aus dem Unternehmensuniversum listet
Zurück im Viva-Fernsehstudio: Für wen ist Viva?
Also doch. Viva TV is back. Microsoft stellt in der Folgesequenz in einem virtuellen Fernsehstudio einige Anwendungsfälle bei ausschliesslich grossen Unternehmen vor, welche die Positionierung von Viva verdeutlichen oder schon länger im Umfeld EPX tätig sind, beziehungsweise lässt Experten zum Thema zu Wort kommen.
Auch preislich adressiert Microsoft hier wohl eher die grösseren Unternehmen, vorzugsweise mit einem E5 Plan und verlangt für Viva aktuell 5 EUR oben drauf pro Monat und Benutzer.
Das Marktsegment EPX ist nach eigener Formulierung von Microsoft noch stark fragmentiert. Unternehmen, welche sehr stark in der Personalentwicklung engagiert sind, finden in Viva Ansätze zur Verbesserung der Integration von Tools und Know How. Die Bewertung des jeweiligen Nutzens muss dabei individuell erfolgen. Aktuell wird die Plattform durch Microsoft auch stark vorangetrieben, so dass sich neue interessante Möglichkeiten ergeben können.
Wie integriere ich eigentlich Mitarbeiter ohne Computerarbeitsplatz?
Auf diese Frage habe ich in den ganzen 30 Minuten keine Antwort gefunden. Es wird zwar immer wieder von Shop-Workern gesprochen, aber wie transportiere ich die Informationen dort hin, wie bringe ich Viva (das Leben!) zu ihnen? Da werde ich wohl noch forschen müssen. Andererseits muss ich auch nicht zu tief graben, denn diese Themen haben wir mit den baliosoft-Produkten gut abgedeckt. Mitarbeiter-App, Anzeigenbildschirme, sowie bs one: portal und bs one: workplace bringen Informationen ebenfalls sozusagen mitten ins (Arbeits-)Leben.
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